Das diesjährige Erntefest am 14. September auf dem Weltacker Bern war mit einem ersten Jubiläum verbunden: Es ist bereits die fünfte Saison, die sich auf dem Acker zu Ende neigt. Das Jahresmotto «Vielfalt ist Leben, Leben ist Vielfalt» war in allerlei Hinsicht zu spüren. Zum Beispiel am Tomatendegustationsstand von Elsbeth Andres: Da gab es gelbe, orange, rote, grüne, schwarze Tomaten, die kleinsten nur so gross wie Trauben, die grösste grösser als eine Grapefruit. Insgesamt waren es 89 Sorten Tomaten.
Ein Höhepunkt für viele Kinder war die Fahrt im Anhänger (Marke Eigenbau) der Pferdekutsche, mit der die IG Arbeitspferde vorfuhr. Es strahlten nicht nur die Kinderaugen, sondern auch diejenigen der Eltern, die ihren stolzen Kleinen zuschauten. Strahlend auch die Sonne, so dass sich wohl manche wünschten, die Gips-Stängelglacés, die am Bastelstand produziert wurden, liessen sich tatsächlich essen.
Stattdessen gab es kühle Bowle von unserer «Kostbar» und duftenden Kaffee von “Schabert Café Qualität”, dazu selbstgebackenen Kuchen. Nicht angeschnitten wurde die überdimensionierte Weltacker-Jubiläumstorte mit den fünf Kerzen, denn ihre Basis waren ein Heuballen und Paletten, liebevoll gestaltet von Weltacker-Co-Leiterin Rahel Gunsch.
Einblicke in die fünfjährige Geschichte des Weltackers Bern gaben eine kurze Ansprache von Co-Leiter Hans Reinhard und eine Slideshow im Bauwagen. An einem Stand wurden Ernteprodukte wie Mehl, Bramata, Tofu und Okara zu kaufen. Dahinter stürzten sich zwei kleine Jungs mit Weltackerbauer Martin Huggenberger in die Kartoffelernte, während andere Kinder und Erwachsene auf der Suche nach den Antworten des Ackerquiz waren.
Zwei gut besuchte Ackertouren boten Raum für engagierte Diskussionen, beispielsweise über die Verwendung von Schweizer Flachs zur Herstellung von Kleidern. Eine weitere Begegnung mit den Ackerkulturen gab es beim Saatgut-Rätsel. Wer die verschiedenen Samen richtig anordnete, fand den Lösungssatz, den wir hier verraten dürfen: «Vielfalt macht stark.»
Er bezieht sich natürlich auf die Pflanzen, aber nicht nur – auch die Vielfalt der Menschen wird auf dem Weltacker kultiviert. Am Erntefest zeigte sie sich von ihrer besten Seite.
