Wenn der Boden klickt – Maschinendemo zur Saattechnik

Über 200 Interessierte folgten der Einladung zur ersten Veranstaltung der Reihe «Brennpunkt Boden 2025» auf den Oberacker. Im Fokus stand die Etablierung von Gründüngungen und Zwischenfutter direkt nach der Getreideernte – und die Frage, mit welcher Saattechnik dies am besten gelingt.
Zwölf Maschinen auf dem Acker. (Bild: BFH-HAFL)
Zwölf Maschinen auf dem Acker. (Bild: BFH-HAFL)

Bevor die Maschinen auffuhren, rückte Andreas Chervet von der Fachstelle Boden des Kantons Bern das Fundament in den Mittelpunkt: den Boden selbst. Mit Spatenproben und Bohrkernen zeigte er, wie stark Wassergehalt, Bodentyp und Bewuchs die Befahrbarkeit beeinflussen – und wie unterschiedlich die Verhältnisse selbst innerhalb derselben Ackerfläche sein können. Teilweise lagen gegensätzliche Bedingungen direkt nebeneinander, was viele Gäste eindrücklich fanden.

Besonders einprägsam war der «Klicktest»: Bricht ein Erdklumpen zwischen den Fingern hörbar auseinander, ist der Boden ausreichend abgetrocknet. Bleibt er dagegen schmierig, heisst es, Geduld zu haben und besser noch nicht mit Maschinen aufs Feld zu fahren.

Chervet betonte zudem, wie wichtig Vorbeugung ist: grosse Aufstandsflächen, leichte Maschinen und vor allem gut abgetrocknete Böden. Langfristig spiele auch der pH-Wert eine Rolle – idealerweise zeigt der Salzsäuretest freien Kalk an.

Acker frei für die Maschinen

Dann war der Acker bereit für die Technik: Zwölf Sämaschinen – vom Direktsaatgerät bis zur klassischen Variante – und sogar eine Drohne legten jeweils einen Streifen Gründüngung an. Die Unterschiede in der Intensität der Bearbeitung waren direkt sichtbar. Während etwa die Undercut-Direktsaatmaschine mit schräg gestellten Säscheiben lediglich einen Schnitt hinterliess, bearbeitete die konventionelle Saattechnik die Oberfläche flächig. Viele Gäste gingen nach jedem Durchgang aufs Feld, prüften Bodenstruktur und Saathorizont mit eigenen Händen und diskutierten angeregt über die Unterschiede.

Die Maschinenvorführung war ein gelungener Auftakt für die Veranstaltungsreihe. Das grosse Interesse zeigt, dass das Thema bewegt und für angeregte Gespräche sorgt – auf dem Feld und darüber hinaus.

Wie geht es weiter?

Die Veranstaltung war der Auftakt der Reihe “Brennpunkt Boden”, initiiert von der BFH-HAFL, dem Inforama, dem Kanton Bern, SWISS NO-TILL und der Kommission Agrartechnik der OGG Bern. 

Am Freitag, 5. September steht als zweite Veranstaltung der Reihe das Jubiläum 30 Jahre Oberacker im Zentrum. Es gibt einen Rückblick, Erkenntnisse aus dem Langzeitversuch und einen Ausblick auf die Zukunft der bodenschonenden Landwirtschaft. Am selben Tag feiert SWISS NO-TILL sein 30-jähriges Bestehen auf dem Betrieb von Nicole und Fritz Reusser.

Am Dienstag, 16. September, folgt die Präsentation der Saatergebnisse. Wie haben sich die Mischungen unter den verschiedenen Saattechniken entwickelt? Ergänzt wird der Vergleich durch Versuche von UFA-Samen und Schweizer Samen, unter anderem mit einer doppelten Gründüngung im „Planting Green”-Verfahren.